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Einladung zum Fußball

Sven Mahlstedt, Förderschullehrer an der Alfred-Herrhausen-Schule, hat seit Sommer 2011 und im engen Austausch mit seinen SchülerInnen ein Projekt entwickelt, ...

Der Beginn von Freundschaft beim Fußball

"Morgens, wenn ich in die Klasse komme, arbeiten wir erst mal und meistens um 9 Uhr holt einer aus der Klasse von Herrn Mahlstedt uns zum Spielen ab. Dann gehen wir runter. Es sind nicht immer sind dieselben Schüler da. Die aus der Klasse von Herrn Mahlstedt laden auch mal andere Schüler ein die mit uns spielen. Das ist genauso, wie in der Freizeit mit Freunden treffen und dann ein Fußballspiel spielen. Es macht sehr viel Spaß. Für die jüngeren Schüler sind wir wie ein Vorbild und wir haben alle sehr viel Spaß. So lernen sie, wie man richtig spielt. Das es eine Teamarbeit ist und das es nicht immer ums gewinnen geht sondern auch um Spaß. Ich bin 17 Jahre alt und die Schüler von Herrn Mahlstedt sind so zwischen 11-15 Jahre alt. Die spielen selber alle schon gut und wissen, dass es im Team mehr Spaß macht. So hat jeder was davon, es geht auch nie um das Alter. Es geht um die Freude am Spiel und darum, die anderen Spieler zu begrüßen. Man gibt sich die Hand und zum Schluss gibt jeder an jeden Spieler ein Lob: „ Das hast du gut gemacht “, „ Ein schöner Pass “ und so weiter. So wissen auch die kleineren Schüler das sie es gut gemacht haben und arbeiten an sich selber. Wir sagen auch man muss oft nach hinten kommen. So lernen sie auch das man sie braucht im Team. Sie fühlen sich nicht so klein und unnütz, weil sie jünger sind. Da ich älter bin, zeige ich ihnen das man nur als Team gut spielen kann. Ich lächle und brauche dann immer auch selbst das Team zum spielen auf das jeder sich bewegt und Freude daran hat ins Team zu gehören. Das tolle an der Klasse ist: die Kleinen suchen sich die Großen aus mit den sie spielen wollen. So bauen sie eine Beziehung der Freundschaft auf und je öfter man geholt wird, desto mehr weiß man, man hat die Freundschaft zwischen den Großen und den Kleinen gut aufgebaut. Man hat Vertrauen in sie und sie auch in dich, wenn wir zusammen spielen. Wir respektieren uns gegenseitig. Um uns gegenseitig etwas beizubringen, spielt man mit vollen Respekt an beiden Seiten. So endet das Spiel voller Freude von beiden Seiten."

Alex Klasse Trompertz

Sven Mahlstedt erläutert: "BiB stellt den Intensivklassenschülern am Ende jeder Arbeitsphase zur Belohnung ein Fußballspiel in Aussicht – vorausgesetzt, man hat vorher in der Klasse an seinen Aufgaben gearbeitet. Es gilt die Grundregel „Erst arbeiten, dann spielen“ - dafür ist das Fußballkleinfeld auf dem Schulhof täglich um 9.00, 11.00 und 12.45 Uhr für ca. 15 Minuten reserviert. Schüler aus allen Stufen, unabhängig von Alter oder Geschlecht, können Spielpartner werden, wenn sie ebenfalls bewegungsfreudig sind, als Mitspieler beim Fußball eher spaß-, denn ergebnisorientiert agieren, beim Fußball einsatzfreudig zur Sache gehen, sie das Spiel mögen, dabei aber nicht um jeden Preis gewinnen müssen. Dazu werden alle Schüler, die diese Kriterien erfüllen, klassenweise auf der Fußballliste gesammelt. Die Klassenlehrer teilen die Zeiten mit, zu denen ihre Schüler abkömmlich sind. Mithilfe dieser Liste werden vom Intensivklassenlehrer (IKL) mögliche Spielpartner ausgesucht. Die Einladungen zum Fußballspiel werden von den Intensivklassenschülern mit speziellen Einladungskarten ausgesprochen."

Weiter unter Sven Mahlstedt: Die Kraft des Fußballs oder: Begegnung in Bewegung (BiB) In: Sonderpädagogische Förderung in NRW, 2013, Heft 2, S. 38-40