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Geschwister-Scholl-Gymnasium Düsseldorf

Mittagspause

Nach Dessau fahren

Die 9a ist eingeladen ihre Arbeit auf dem Bundeskongress vorzustellen

Jasmin aus der Technikgruppe, Geraldine aus der Finanzgruppe, Lukas aus der Baumgruppe und Zainab aus der Kommunikationsgruppe sind eingeladen auf dem Bundeskongress "Selbstverständlich! Kulturelle Bildung in der Schule" der Kulturstiftung der Länder am 23.06.2011 die Managementarbeit der 9a und ihrer Gruppen vorzustellen.
Die SchülerInnen sind als Referenten im Forum 6 eingeladen, und die einzigen Referenten unter 17 Jahren im Forenprogramm.

Hier der Bericht:
„Kinder zum Olymp!“ von Geraldine Güldenmeister, Jasmin Abu-Omar, Lukas Schmitt

Am Anfang unserer Kongressteilnahme stand die Einladung zum „Kinder zum Olymp!“ in Dessau (23. und 24 Juni 2011). Frau Reeh sollte wegen ihrer Zusammenarbeit mit Schulen zu diesem Kongress für kulturelle Bildung auftreten. Sie schlug dem Veranstalter vor, Schüler unserer Klasse zum Thema: Partizipation von Eltern und Schülern als Referenten einzuladen. Wir waren die einzigen Schüler, die als Referenten aufgetreten sind. Wir wurden eingeladen, um über die Partizipation in unserem Projekt der Schulverschönerung zu sprechen.

Die Reise zum Kongress: „Kinder zum Olymp!“ begann mit einer fünfstündigen Zugfahrt von Düsseldorf über Hannover und Magdeburg nach Dessau, einem kleinen Städtchen mit großem kulturellem Hintergrund. Während der Zugfahrt hatten wir genug Zeit, um unser Referat von fünf Minuten über unser Projekt zu proben.
Der Kongressveranstalter hat uns freundlicherweise ein 4-Sterne Hotel bezahlt, in dem wir unsere Sachen in den Zimmern abgestellt haben und danach sofort aufgebrochen sind zum Anhaltischen Theater, wo es ein Mittagessen gab.
Das Theater war voller Kongressteilnehmer, die alle – wie wir – hungrig und durstig waren.
Nach dem Essen wurden wir mit anderen Teilnehmern mit Busen zu den einzelnen Foren gefahren, in denen über verschiedenen Themen diskutiert wurde, alle rund um kulturelle Bildung.
In unserem Forum V: „Nicht ohne meine Schüler – und ihre Eltern“: kulturelle Bildung in der Schule durch gemeinsames Wirken aller Beteiligten hatte die Moderation Herr Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung.
Frau Reeh trat als Referentin im Forum I auf, zwar auch wie wir im Technikmuseum Hugo Junkers, doch in einem anderen Raum. Frau Deschner begleitete uns und machte Fotos. Im ersten Teil stellten in auf 5 Minuten begrenzten Vorträgen die Referenten ihre Projekte vor. Wie waren als zweite an der Reihe, von insgesamt 6 Referenten.
Das Üben des Timings von 5-Minuten während der Zugfahrt hatte sich gelohnt, denn alles lief gut.

Unser Vortrag:
„Wir sind Schüler der 9a des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Düsseldorf, Geraldine Güldenmeister, Jasmin Abu-Omar, Lukas Schmitt.
Wir arbeiten zur Zeit an einem Projekt zur Verschönerung unserer Schule, weil wir mit dieser nicht zufrieden sind. Die Vertreter aller Klassen der Sekundarstufe 1 haben Vorschläge gesammelt. Die damalige 7d hat einen ersten Plan ausgearbeitet in dem die Hauptvorschläge umgesetzt waren: Mehr Grün auf dem Schulhof, also ca 2/3 des Schulhofes sollten aus Rasen bestehen, mehr Sitzmöglichkeiten, mehr Sportangebote, ein Kiosk. Eine Idee dafür war die Basketballkörbe, die bei uns sehr nahe an einem steinernen Forum stehen, auf dem man sitzen kann, umzustellen. Wir hatten eine Vorstellung. Die Schülerverteter und die 7 D haben in der Aula alle Ideen vorgestellt und darüber abgestimmt.
Danach fragte Frau Reeh unsere Klasse, ob wir Manager des Projekts sein wollten. Wir stimmten ab und teilten uns in 5 Gruppen. Die Kioskgruppe, die Technikgruppe, die Baumgrupppe, die Kommunikationsgruppe, die Finanzierungsgruppe.
Die Kioskgruppe hat sich darum gekümmert, dass an unserem schuleigenen Liosk neue Produkte verkauft werden. Im sogenannten eine-Welt.laden gab es nämlich nur fair gehandelte Schokoladentafeln und ähnliches. Diese sind nur überhaupt nicht als Pausensnacks geeignet. Die Kioskgruppe hat Produkte getestet und mit einer Biobäckerei Kontakt aufgenommen. Sie hat mit dem Team des Eine-Welt-Ladens einen Probelauf mit Äpfeln, Mürbchen und Croissants vereinbart. Es gab eine Auswertung. Die Äpfel sind durchgefallen, der Rest wurde gut aufgenommen.
Die Technikgruppe in der ich (Jasmin) auch war hat sich vor allem mit den Rasenflächen beschäftigt. Wir haben aus Feierschutzgründen den Plan der 7d verändert. Den geplanten Rindenmulch haben wir entfernt. Wir haben mit Frau Schmitz vom Amt für Gebäudemanagement geredet und einen Plan der Anleiterstellen erhalten in den wir das Grün so einzeichnen konnten, dass die Feuerwehrzufahrten und die Anleiterstellen gepflastert sind. Auch über die Entwässerung und die Prävention von Verschlammung haben wir uns Gedanken gemacht und geschwungene Bänke als Abgrenzung an den Rändern der Rasenflächen geplant.
Ich (Lukas Schmitt) bin in der Baumgruppe. Die Baumgruppe beschäftigt sich damit wo und vor allem welche Bäume gepflanzt werden sollen. Dabei achteten wir darauf, dass die Bäume Allergikerfreundlich sind und dass die Wurzeln nicht zu weit ausschlagen und die Gebäude beschädigen.
Da Zainab, aus der Kommunikationsgruppe nicht mitfahren konnte, werde ich versuchen Ihnen diese Gruppe näher zu bringen. Die Kommunikationsgruppe beschäftigt sich mit der Kommunikation nach innen und außen. Das heißt, dass wir die Schüler und die Lehrer informieren. Die Schüler erreichen wir am besten durch Gänge durch die Klassen, die Lehrer durch die Lahrerkonferenz. Wir hatten auch Termine mit Redakteuren und mit anderen Personen.
Die Finanzierungsgruppe (Geraldine) kümmert sich wie der Name schon sagt um die Finanzierung unserer Ideen. Ein gutes Beispiel dafür sind die Basketballkörbe. Wir haben mit der Direktorin der Nachbarschule gesprochen mit der wir uns den Sportplatz teilen. Wir haben mit unserer Fachschaft Musik gesprichen und erreicht, dass wir Ende des Jahres ein Konzert zu gunsten unseres Projekts organisieren.
Nachdem wir Anträge an die Lehrerschaft gestellt haben bildete sich ein Ausschuß aus Schülern der 9a, Hausmeister, Schulleiter, Lehrern und der Künstlerin Frau Reeh um offene Fragen zu klären und durch offene Kommunikation Kompromisse und daraus einen Konsens zu finden.“

Nachdem alle ihre Projekte vorgestellt hatten, gab es eine Pause von 15 Minuten, in der man Kuchen essen oder etwas trinken konnte.
Allen Referenten wurde ein großer runder Tisch zugewiesen, an dem sie mit interessierten Teilnehmern diskutieren sollten.
Auf unserem Tisch legten wir die Fotos von unserem Projekt. Sie dokumentierten die verschiedenen Stationen und Themen unseres Projektes.
Es gab insgesamt drei Gesprächsrunden von jeweils 20 Minuten, so dass die Teilnehmer sich entscheiden konnten, über welches Projekt sie mehr erfahren wollten.
An unserem Tisch stellten die Teilnehmer Fragen zum Projekt, ließen aber auch Ideen einfließen, wie z.B. die Stadt Düsseldorf um finanzielle Unterstützung zu bitten. Der Schwerpunkt der Diskussion in den drei Gesprächsrunden lag eindeutig bei der Frage nach der Umsetzung des Projektes als Klasse, d.h. man wollte wissen, wie wir organisiert sind, wie wir die anderen Schüler unserer Schule informieren und ähnliches.
Nach den drei Gesprächsrunden setzen sich die Referenten mit dem Moderator unseres Forums zusammen und erläuterten kurz die Ergebnisse an ihren Tischen, so zum Beispiel Probleme, die sich bei der Partizipation ergeben können.
Mit Bussen fuhren wir zum Abendessen in der Orangerie im Schloss Oranienbaum. Dort begrüßte der Kultusminister von Sachsen-Anhalt in einer kurzen Rede alle Teilnehmer des Kongresses. Dann fand in der Orangerie der gelungene Abschluss des Tages statt, ein fürstliches Abendessen.

Nach unserer Übernachtung frühstückten wir im Hotel und gingen dann wieder zum Kongress, wo wir uns das Resümee der Forenmoderatoren anhörten. Herr Thomas Krüger lobte vor allen Teilnehmern unser „beherztes, professionelles Engagement“.

FAZIT

Jasmin:
Ich fand den Kongress zwar in manchen Punkten hilfreich und auch anregend aber am Ende etwas utopisch und unnötig. Es wurde sozusagen „von oben gebaut“, was ja nicht möglich ist.
Zum Beispiel wurde in der Abschlussveranstaltung davon geredet, die Senioren in die kulturelle Bildung mitzunehmen, obwohl die kulturelle Bildung der Kinder noch nicht mal gewährleistet ist.
Auch wurde darüber geredet, dass es ja immer weniger Schüler gibt und deshalb Geld eingespart wird, was man dann ausgeben kann. Dies ist eine kurzzeitige Erscheinung, da es auch weniger Steuerzahler geben wird. Auch ist das Bildungssystem ziemlich instabil und teilweise auch nicht gerecht, so dass noch keine gute Bildung gewährleistet ist. Dann kann man noch nicht so weitreichend auf jedes Detail der kulturellen Bildung eingehen.

Lukas:
Der Hauptgrund für mich auf diesen Kongress zu fahren, war, dass ich so etwas noch nie gemacht habe und ich Erfahrungen sammeln wollte. Jetzt muss ich sagen, dass der Kongress so war, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, auch wenn ich nie gedacht hätte, dass Reden so anstrengend sein könnte und ich so außer dem sehr guten Essen und der guten Behandlung/Etikette nicht viel gelernt habe. Mir hat das jedoch viel Spaß gemacht und ich muss sagen, dass sich die Reise gelohnt hat.

Geraldine:
Im Rahmen des Projektes „Schulkunst“, das zurzeit an unserer Schule läuft, durften wir am Kongress „Kinder zum Olymp!“ teilnehmen.
Für mich war es eine besondere Erfahrung: Wir waren die jüngsten Referenten des gesamten Kongresses und damit in gewisser Weise etwas besonderes.
In unserem Forum ging es um Partizipation und die Vielfalt der Projekte, in denen Partizipation eine Rolle spielt. Die Umsetzungsideen und – modelle haben mich beeindruckt. So gab es z.B. das Projekt einer Schule in der die Schüler alles entscheiden und ihnen kein Lehrer reinredet. Oder es gab einen statistischen Ansatz zum Thema Partizipation.
Es hat mir großen Spaß gemacht, meine Erfahrungen im eigenen Projekt mit anderen zu teilen. Auf der anderen Seite konnte ich aber auch jede Menge frischer Ideen und neue Denkansätze mitnehmen. So hätte ich niemals gedacht, dass Partizipation und Kunst so viel mit Politik zu tun hat.
Sehr habe ich mich natürlich auch über unsere Unterbringung in einem 4-Sterne Hotel gefreut. Das war ein tolles Gefühl!