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Artists in Wittenberger Weg

Scheibe & Güntzel

Ankommen

Spazierender

Noch drückt der Sommer. Obwohl das Licht schon herbstlich scheint. Die Sonne steht nicht mehr so steil. Schickt ihre Strahlen mit mehr Rotanteil durch den Tag. Der heisse Sommer sorgt auch hier für braunes Gras und trockenes oktoberliches Laub. Nach dem Bezug der kleinen Residenzwohnung der erste Gang durch die Siedlung und den angrenzenden Düsseldorfer Stadtwald. In einem Garten hinter dem hohen Zaun steht ein Feigenbaum. Wenn sich der Sommer bis in den Oktober hält, reifen die jetzt noch kleinen Früchte vielleicht ab. Ich bin vor dem Zaun vorm Baum stehen geblieben. Ein geifernder fletschender Hund bewacht die Feige. Als ich mich nicht sofort fortbewege verbellt er mich. Gut, dass der Zaun so hoch ist. Dem großen Baumhasel hat der Sommer von April bis heute gut getan, prall hängen die Nüsse in ihren krausen Hüllblättern. Bei jedem Windhauch prasseln reife volle Nüsse zu Boden. Auf der Wiese etwas entfernt stehen Wiesenchampingongs. Ich probiere einen. Durch die Autobahn Unterführung Richtung Wald. Hier viele Graffitti an den Wänden. Von dem obligatorischen ACAB bis zum Nazikiez alles dabei. Im Wald komme ich kurz zum atmen, ich freue mich in den nächsten zwei Wochen tiefer in den Stadtwald und seine Geheimnisse einzutauchen. Wie die Siedlungsbewohner den Wald nutzen wird spannend zu erfahren sein. Auf dem Weg zurück zur Residentenwohnung schaue ich mir Mensch und Gärten an. Eine Familie mit Vater Mutter zwei Kindern führt den Familienhund aus, eine Mutter mit Tochter führt die Familienhunde aus, als der kleine Hund schnuppert wird das Mädchen bestimmt: „komm her!“, befiehlt es streng. Zwei Männer stehen an einem schwarzen Auto. Der eine muskulös ohne Hemd, der andere mit Glatze und schwarzem Poloshirt, hinten die Aufschrift „FUCK CANCER“. Ich grüße. In einem Garten raucht man Wasserpfeife auf weinroten Monoblöcken. In einem anderen Garten steht der Grünkohl schon ganz gut da. Ich kann das bewerten. Ich bin da Experte. Der Tag vergeht schnell. Um viertel vor acht noch blau mit Kondenzstreifen zum Flughafen, Abendrot über der Stadt. Um viertel nach schon gehen die Straßenlaternen an. Jetzt um 20:45 ist es dunkel.