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Alfred-Herrhausen-Schule Düsseldorf

Raum für neues

arm oder reich?

Die Siedlung Sozialraum 1001 mit neuem Zentrum

Die in den 60er Jahren gebaute, Siedlung Wittenberger Weg konfrontiert Bewohner, Anwohner und Politiker mit schwer lösbar scheinenden Problemen.

Schon nach den ersten Gesprächen entdeckten die Jugendlichen, dass eine selbst konzipierte, gemeinsame Mitte fehlt. Ein Café, ein Raum der Begegnung mit einem kleinen Mittagstisch für die Anwohner und Mitarbeiter der vielen umliegenden Betriebe.

Es sollte ein Ort sein, wo man gern zusammen ist und manchmal isst.

Die Qualitäten der Menschen im Viertel, ihre Geschichte, das was sie sind und was sie sich wünschen sollte dort sichtbar sein.

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Witti, nennen einige das Viertel.
In der sozialräumlichen Studie Düsseldorfs heißt es: "Das Viertel ist eine sehr einfache Wohnsiedlung zwischen Autobahn, Eisenbahn und Industriegebiet. Es liegt im Norden des Stadtteils Garath. Gekennzeichnet werden kann das Wohngebiet durch die Straßen Wittenberger Weg und Perleberger Weg. Es handelt sich um ein Gebiet mit überwiegend zweigeschossigem, bereits saniertem sozialen Wohnungsbau. Der überwiegende Teil der Wohnungen wurde bis 1966 als städtische Notunterkunft errichtet. Der Wohnflächenstandard ist extrem niedrig. Im Sozialraum leben 649 Personen. Er stellt damit bezüglich der Einwohnerzahl einen kleinen Sozialraum dar. Die Bevölkerung ist gekennzeichnet durch einen überdurchschnittlichen Anteil an Kindern und Jugendlichen. Der Anteil der Personen über 60 Jahren ist unterdurchschnittlich. Weit über dem städtischen Durchschnitt liegt der Anteil der alleinerziehenden Familienhaushalte. Der Ausländeranteil an der Bevölkerung ist unterdurchschnittlich. Der Sozialraum weist einen sehr hohen Arbeitslosenanteil auf. Ebenso hoch ist der Anteil der Personen, die Leistungen nach dem SGB II erhalten. Über 70% der Kinder in diesem Sozialraum leben in SGB II-Haushalten." Sehr viele der Kinder und Jugendlichen des Viertels besuchen die Alfred-Herrhausen-Schule.

Viele Familien leben hier in der zweiten oder dritten Generation. Es gibt Gärten vor und hinter den Häusern, es gibt zwei Kindergärten, einen Abenteuerspielplatz, zwei weitere Spielplätze, eine Fläche mit Basketballkörben, eine offene Tür. Viele Kinder spielen zusammen draußen auf der Straße. Kinder sind hier wollkommen sagen mir alle die mit denen ich spreche.

Ein Wiesenbereich mit Erhebungen umschließt das Basketballfeld und ein hohes und großes Seilklettergerüst. Dieser Bereich liegt zwischen dem Abenteuerspielplatz und einem der beiden Kindergärten und wird nicht nur zum Spielen genutzt. Die Jugendlichen und Erwachsenen sagen: "Es gibt hier viele Hunde und manche lassen sie einfach vor die Tür und dann liegt auf der Wiese viel Hundekot, so dass die Kinder dort nicht mehr gerne spielen."

Manches gibt es nicht, bzw. nicht mehr. Die Jugendlichen sagen: "Früher gab es hier einen Kiosk." Zum nächsten Geschäft muss man jetzt 10-15 Minuten gehen. Die Firmen rings herum haben keine Kantinen, auch ihre Mitarbeiter müssen weit gehen oder fahren um Mittags ein Brötchen kaufen zu können.

Die Jugendlichen sagen: "Hier gibt es gute Menschen. Die erkennt man daran, dass sie draußen sind. Sie sind oft vor Ihren Häusern. Die Fenster und Gardinen sind geöffnet." Die anderen, die "Schlechten" erkenne man an den geschlossenen Fenstern und zugezogenen Gardinen.

Nach vielen Gesprächen wird deutlich, es sollte auf den angelegten Hügeln einen gemeinsamen Raum geben. Es muss ein besonderer Ort sein, ein schöner und ein offener, der mit den Menschen die im Viertel leben zusammen erdacht ist. Die Jugendlichen der Alfred-Herrhauesen-Schule haben Erfahrung mit Kochen und Catering. Es sollte dort manchmal gute Suppe geben. Es sollte ein Ort sein, wo man gern zusammen ist und manchmal isst. Die Qualitäten der Menschen im Viertel, ihre Geschichte, das was sie sind und was sie sich wünschen sollte dort sichtbar sein.

Um das Viertel herum ist eine Vielzahl von Betrieben angesiedelt. Viele betrachten die Bewohner des Viertels mit Sympathie. Andere sagen: "Mit denen wollen wir nichts zu tun haben." Aber auch diese sagen, nachdem sie von der keimenden Idee eines Cafés hören: "Da gehe ich eigentlich nicht hin. Aber wenn es dort mittags Suppe gäbe. Das wäre etwas anders."

Das Gebäude, der Ort ist wichtig, er ist Mittel zum Zweck einer gemeinsamen Mitte durch die und aus der heraus man sich zeigen kann, heraustreten kann, zu der man kommen kann. Wesentlich ist die Kooperation mit der Schülerfirma der Alfred-Herrhausen-Schule und einem Träger vor Ort um das Café als genossenschaftlich betriebenen Integrationsbetrieb zu führen.

Pablo Molestina, Dekan der Peter Behrens School will sich zusammen mit seinen Studierenden an der Konzeption und dem Bau beteiligen. Die Städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf, Vermieterin der Wohnhäuser des Viertels, sieht die Idee eines künstlerischen Projekts positiv. Sie wird das Vorhaben in jeder ihr möglichen Beziehung unterstützen. Die Chancen für eine erfolgreiche Umsetzung eines Betriebes stehen gut. Der Landschaftsverband Rheinland sucht Projekte, die schwer vermittelbaren Jugendlichen eine Chance bietet und wird das Vorhaben beraten und Unterstützen.

Durch die gemeinsame Arbeit von der Planung bis zum Bau und dem Betrieb in allen Bereichen und Phasen des Projekts wird es das Gemeinschaftswerk aller Beteiligten. Jede(r) wird die Möglichkeit haben, mit dem eigenen Beitrag den Reichtum des wachsenden Projekts zu vermehren. Das Projekt lebt nach innen und außen dadurch, dass Eigenes zum Reichtum der Gemeinschaft und der Gesellschaft beiträgt.