Beirat    Kunst    PÄdagogik    Architektur    Weblog

Alfred-Herrhausen-Schule Düsseldorf

Raum für neues

Interviews

Der Schulleiter, zwei Schüler, eine Lehrerin, die jetzige und die ehemalige Sekretärin, der stellvertretende Schulleiter und eine Schülerin ziehen im Dezember 2011 ein Resümee der Qualitäten und überlegen was strukturell erhalten bleiben soll.

Peter Zerfaß, Schulleiter

Das Projekt erweitert mein persönliches Spektrum und das unserer Schule. Es korrespondiert mit meiner Haltung: Schule ist Lebensraum. Sie hat die Aufgabe den Blick zu weiten und Fähigkeiten und Kenntnisse in allen Bereichen zu fördern. Das heißt für mich Bildung im weitesten Sinn.

Schulkunst hat es nötig gemacht sich zu öffnen, Ideen, die man am Anfang für undurchführbar hielt wirklich anzugehen und zu realisieren. Schulkunst verstärkt Querdenken, kreativ sein, etwas ganz anders machen, Perspektivwechsel. Für meine Schule bedeutet dies langfristig: Schulkunst muss institutionalisiert werden, damit es auf Dauer bleibt. Es muss zum Schulalltag gehören.“

Die Organisation sollte mit jeder Stufe und für jede Stufe entwickelt werden. Ziel für den Start ist nach den Sommerferien 2012. In der Zeit bis dahin sollte die Struktur mit den Stufenleitern und Schülern entwickelt sein. Dazu gehört ein Kernlehrplan, der die Potentiale benennt und eine Auflistung von Beispielen und Möglichkeiten. Die Idee in einer Übergangszeit die LehrerInnen zu begleiten ist gut.

Projekte wie das Terrassenprojekt gehen nicht nebenher. Es hat viel länger gedauert als geplant. Bei Bauvorhaben müsste der Bauleiter Schulkunst als zusätzlichen Job haben.

------

Marvin, Klasse Benda Hoga

Gut finde ich an Schulkunst und dem Projekt, dass in großen Gruppen gearbeitet wurde. Dass alle zusammen gearbeitet haben. Dass die Terrasse gut ist und dass es neue Sitzgelegenheiten um den Baum gibt.

Dass sich jeder seine eigene Meinung darüber erlauben kann und dass die Dinge auch wirklich umgesetzt werden.

------

Gesa Pinkert, Lehrerin

Wichtig finde ich den offenen Raum. Und selbstständig mit den Schülern etwas umsetzen können. Das Zusammenarbeiten mit den verschiedenen Metiers und Fachrichtungen, Fachleuten und Profis von außen, dass man nicht immer im eigenen Sumpf steckt. Die Kreativität der Schüler konnte so schön umgesetzt werden. Dass es gelungen ist Geld zum Umsetzen zu haben. Durch den Projektcharakter war die Zeit ganz anders.

Ein Fach ist gut, denn es muss etwas gesetztes sein, dann nimmt man sich auch die Zeit dafür. Eine Sprechstunde wäre gut. (In der man sich als Lehrer Beratung und Hilfe holen kann). Es können auch kleine Themen sein, der Flur und die Klasse.

------

Heike Fleischmann, Schulsekretärin

Wichtig am Projekt und fürs Projekt ist Hartnäckigkeit, Kontinuität und Beziehungen knüpfen. Die Essenz der Arbeit ist: gemeinsam planen und gemeinsam Umsetzen.

In der Anfangsphase eines neuen Faches bräuchten die Lehrer Beratung, dafür wäre eine Sprechstunde gut. Diese kann hier bei mir im Sekretariat stattfinden. Es geht um konkrete Fragen: wen müssen wir fragen, wenn wir das oder jenes ändern wollen; wer sind die richtigen Ansprechpartner. Später könnte ich die Beratung übernehmen.

------

Frau Blum, ehemalige Sekretärin

Das Projekt hat einen großen Anspruch. Es bestärkt die Kreativität der Schüler. Die Schüler haben sehr viel geleistet. Der Kern ist eigene Ideen entwickeln und auch untereinander weiterentwickeln und diese dann auszuführen.

Es hat mir Spaß gemacht zu helfen und mit zu organisieren. Wichtig war, man hat Fortschritte gesehen. Das Fach Schulkunst finde ich gut, auch eine Sprechstunde.

------

Brian, Schüler, Klasse Scheller/Rehl

Ich fand die Grünflächenplanung gut und dass wir die Wurzeln rausgemacht haben. Ein Unterrichtsfach finde ich gut, wie man das Nebengebäude verschönern kann. Die Hitze war anstrengend. (Auf dem Expertentag)

------

Jörg Geelen, stellvertretender Schulleiter

Als Qualität nehme ich wahr: Die Schüler öffnen sich und präsentieren sich über einen anderen Kanal. Kern ist Ideen zu haben und zu verwirklichen, auch die Mittelakquise war dabei. Die Ideen von Schüler kann man viel mehr nutzen um das Schulleben voller zu machen. Man kann unseren Schülern auch mehr zutrauen als man meint. Die Arbeit ist abhängig von Personen.

Wichtig sind: Die Relevanz und Wertigkeit für die Schule. Das Insistieren auf die Realisierung, die Moderation des Prozesses. Ich fände Projekttage gut. Aber ich habe erlebt, wenn ein Projekt nur von einer Klasse ist, wird es von den anderen nicht wertgeschätzt.

Für uns wurde das Terrassenprojekt zum Schluss eine Nummer zu groß. Ich hätte den Prozess begrenzt. Es ist nötig sehr genau auf die Ressourcen zu achten und durchzuatmen.

------

Tosca, Schülerin, Klasse Pinkert

Es war gut, dass wir alle zusammen gearbeitet haben und dass wir dabei alle Spaß hatten. Es war gut den Handlauf zu machen und dass wir neue Toiletten haben und die Idee mit den Kacheln. Es war gut das Video für die Terrassenspenden zu drehen.

------

Jennifer, Schülerin, Klasse Pinkert

Besonders wichtig an der Arbeit ist, zusammen zu planen und zu arbeiten und dabei dabei Spaß zu haben.

We love Garath?

so soll es werden

Ausschnitt der ersten Mitschrift der Ideen. Welcher konkrete Vorschlag gehört zu welchem der allgemeineren Wünsche? 31.08.2012

Wir probieren aus: Was kann Schulkunst für die Obersstufe, die letzten beiden Klassen der Alfred-Herrhausen-Schule bringen?

Es scheint: Die Umgebung außerhalb der Schule beeinflussen. In Garath gibt es viel Leerstand, Nachts ist es oft laut, vieles könnte besser sein. Am 31.08. sammeln wir mit der Klasse von Frau Schmitz-Klatt und Frau Schwertner-Hüying was wichtig ist.
Neben sehr konkreten Dingen, wie einem Hindeplatz, besseren Geschäften, einem Kino, einer Disco sind es aber auch viele übergeordnete Theman, die genannt werde:

- eine zivilisierte Menschheit
- es soll sauber sein
- etwas positives haben
- Garath soll kulturell, modernisiert, bunt, fröhlich sein
- man soll zu jeder Tageszeit auf der Straße sicher sein
- Nachts soll Ruhe sein

Ziele sind auch:

- Dinge wirklich tun und dabei unterstützt werden
- die Ideen auf der Bezirksvertretung vorstellen
- etwas wagen, die eigene Meinung sagen
- etwas gestalten

Erste Etappe ist einen Vortrag zu schreiben um die Ideen und Vorschläge auf der Bezirksvertretung vorzustellen.
Am 18.01. stellen 5 Gruppen ihre Vorschläge Herrn Zerfaß vor, und am 28.05. der Bezirksvertretung 10 und überlegen gemeinsam wie sich jede der Ideen zusammen mit Kooperationspartnern umsetzen lässt. Manches wird angepasst genauer in den Gesprächen.

Idee von Yassin, Benni, Gabriel und Joel:
---> Jugenddisco und Disko für Ältere
In den Räumen des SOS-Kinderdörfer an der Frankfurter Straße möchten wir eine Disco veranstalten.
Am 28.06. machen wir eine Probedisco. Wir finden die Disco hier gut, weil man draußen die Musik nicht so hört. Es ist auch gut, weil der Ort gut und schnell erreichbar ist. Es gibt schnelle Fahrverbindungen. Garath soll kulturell, bunt und fröhlich sein - für Jugendliche und für Ältere.
Wir würden die Jugend-Disco selbst organisieren wollen.
Es wäre für die Jugendlichen gut, wenn die Disco ab 16 oder 17 Uhr bis etwa 21 oder 22 Uhr geöffnet wäre. Die Disco sollte Freitags bis Sonntags geöffnet sein. Die Jugendlichen wären von 14 bis 17 Jahre alt.
Danach wäre die Zeit für Erwachsene die mindestens 18 Jahre alt sind.
Es wäre auch möglich, dass die Disco in der Woche für Kinder geöffnet ist.


Idee von Antonia und Michael:
---> Ein Kino für Alle
in dem auch Horrorfilme gezeigt werden mit Cola und unterhalten.
In der Freizeitstätte Garath könnten wir ein Kino veranstalten. Es gibt einen großen Saal und einen schönen Innenhof in dem man auch einen Snack essen könnte.
Wir würden verschiedene Filme zeigen, für jeden denjenigen, den das Herz begehrt.Diese Filme interessieren uns:Ted, cool runnings, men in black, meine Frau Sparta und ich, Hangover, der Kindergartendaddy, Don. Es ist gut Dinge wirklich zu tun.
In der Freizeitstätte Garath werden wir am Donnerstag den 20.6.2013 20:00 einen Kinoabend veranstalten. Wir zeigen den Film Ziemlich beste Freunde.Wir laden Sie dazu herzlich ein.Mit einen Frei-Getränk liegt der Eintritt bei 5,00 Euro.Es gibt dort einen großen Saal und einen schönen Innenhof in dem man in der Pause sein kann.Wir würden dort gern verschiedene Filme zeigen, für jeden den Film, den das Herz begehrt.

Idee von Alex, Gabriel, Michael Lange, Michael Leers
---> Ein Hundeplatz in dem die Hunde frei laufen können.
Wir schlagen vor, dass es eine Hundewiese gibt.
Jedes Tier hat das Recht auf Freiraum.
Wir wollen etwas Positives haben. Die Hunde sollen frei laufen können ohne die Gefahr, dass sie von Hundehassern vergiftet werden, oder andere stören.
Alex hatte diese Wiese vorgeschlagen. Wir finden diesen Platz gut geeignet, denn es gibt ausreichend Platz. Hier werden die Hunde nicht von anderen Tieren abgelenkt. Es sind Häuser in der Nähe. Die Leute können auch mit schauen, ob jemand Blödsinn macht oder nicht. Diese Wiese liegt in der Mitte zwischen Hellerhof und Garath.

Idee für Garath von Matthias, Michael und Dezmi
---> Es soll gute Klamottenläden geben damit hier mehr los ist und es nicht so tot ist. Es wird kulturell, modernisiert, bunt, fröhlich und jeder hat etwas davon.
Wir haben uns überlegt Garath bräuchte mehr Geschäfte z.B. H&M , Snipez , RockOn und noch viele mehr … . Wir brauchen Geschäfte, wo man Klamotten kaufen kann, die für uns Jugendliche interessant sind.
Diese Idee ist gut,damit hier mehr los ist und es hier nicht so tot ist. Es wird kulturell, modernisiert, bunt, fröhlich und jeder hat etwas davon. Weil dann die Leute den Weg zur Stadt gespart haben und dann sind hier mehr Leute in Garath unterwegs.
Es wäre toll, wenn zum Beispiel im ehemaligen Schlecker ein kleiner Laden für spezielle Schuhe wäre, die angesagt sind, zum Beispiel Vans und für gute Caps aus den USA, die es sonst in Deutschland nicht gäbe und die die Jugendliche kaufen würden.

Idee von Dezmi, Joel, Michael, Benni und Frau Schwerdtner-Hüyng
---> Idee: Ein noch schönerer Brunnen
Wir wollten den Brunnen von Garath verändern. Wir möchten die Steinköpfe hinzufügen, die daneben liegen, damit die Leute in Garath etwas ansehen können.
Es ist schön dass es im Zentrum einen Brunnen gibt, aber er ist etwas langweilig.
Er wird im Sommer von Kindern genutzt. Das finden wir gut. Leider ist das Wasser oft verdreckt. Wir fänden es gut, wenn der Brunnen schöner wird und das Wasser immer sauber ist. Die Steine sind eigentlich schön, passen aber danebengestellt nicht hierhin.
Wir würden für den Brunnen gerne etwas besonderes machen. Die alten geschichtlichen Steine die jetzt daneben liegen können wir dazu mit integrieren. Es sollte deutlich werden woher die Steine kommen. Es wäre gut, wenn es in der Nähe des Brunnens Bänke gäbe, damit die Eltern bei Ihren Kindern sind, wenn sie im Wasser spielen.

Der Brunnen

Maße Brunnensteine. Ausgemessen von Benni, Joel, Micheal, 28.05.2013

Dzesmi und Joel, beide in der Gruppe "We love Garath(?)" entwerfen am 27.02.2013 den Brunnen für Garath. Sie nutzen dazu einen Kopf, ein Überbleibsel der früheren Düsseldorfer Bibliothek, die viele Jahre verkehrt herum neben dem Garather Brunnen lag.

Es ist schön dass es hier einen Brunnen gibt, aber er ist etwas langweilig.
Er wird im Sommer von Kindern genutzt. Leider wird das Wasser dann oft verdreckt.
Wir fänden es gut, wenn der Brunnen schöner wird und das Wasser immer sauber ist.

Wir würden hier gerne etwas interessanteres, schöneres machen. Die alten geschichtlichen Steine können wir dazu mit integrieren. Es sollte deutlich werden woher die Steine kommen.

Wir versuchen mit allen zu reden die an der jetzigen Planung beteiligt waren um eine gute Übereinkunft zu erreichen. Erst wollten wir den Brunnen ganz oval machen. Dann haben wir erfahren, dass wir damit die Menschen kränken würden, die ihn sich ausgedacht haben. Deswegen haben wir überlegt, was ist das wichtigste an unserer Idee. Dass der halbrunde Stein vor dem Brunnenrand liegt und der mit dem Gesicht auf einer hohen schiefen Steinsäule. Man kann das Gesicht sehen. Es soll aufgeschrieben sein woher die Steine kommen. Auch unsere Namen sollen in der Säule graviert sein.

Am 28.05.2013 stellen wir diese und alle anderern Ideen auf der Bezirksvertretung vor. Am 20.06.2013 gibt es auf Anregung des Bezirksvorsteher Herrn Mauersberger ein Gespräch zu dem Vertreter aller Parteien eingeladen sind.

Die politischen Vertreter sind sich einig: Die Steine sollen aufgestellt werden und ihre Geschichte zusammen mit den Namen der Jugendlichen eingraviert.

Kino für Alle

Das Kino für Alle zeigt: Ziemlich beste Freunde

In Garath gab es eine Tradition, einmal in der Woche am Donnerstag gab es ein Kino. Der Klasse Schmitz-Klatt fehlt ein Kino in Garath, eines in das auch Jugendliche wie sie gehen möchten, in dem auch Filme gezeigt werden die sie mögen.

Also gab es ein Treffen in der Freizeitstätte und die Jugendlichen und der Leiter einigten sich auf einen Termin und eine Testveranstaltung für das "Kino für Alle".

"In der Freizeitstätte Garath werden wir am Donnerstag den 20.6.2013 20:00 einen Kinoabend veranstalten. Wir zeigen den Film Ziemlich beste Freunde.Wir laden Sie dazu herzlich ein.
Mit einen Frei-Getränk liegt der Eintritt bei 5,00 Euro.
Es gibt dort einen großen Saal und einen schönen Innenhof in dem man in der Pause sein kann.Wir würden dort gern verschiedene Filme zeigen, für jeden den Film, den das Herz begehrt."

arm oder reich?

Die Siedlung Sozialraum 1001 mit neuem Zentrum

Die in den 60er Jahren gebaute, Siedlung Wittenberger Weg konfrontiert Bewohner, Anwohner und Politiker mit schwer lösbar scheinenden Problemen.

Schon nach den ersten Gesprächen entdeckten die Jugendlichen, dass eine selbst konzipierte, gemeinsame Mitte fehlt. Ein Café, ein Raum der Begegnung mit einem kleinen Mittagstisch für die Anwohner und Mitarbeiter der vielen umliegenden Betriebe.

Es sollte ein Ort sein, wo man gern zusammen ist und manchmal isst.

Die Qualitäten der Menschen im Viertel, ihre Geschichte, das was sie sind und was sie sich wünschen sollte dort sichtbar sein.

---

Witti, nennen einige das Viertel.
In der sozialräumlichen Studie Düsseldorfs heißt es: "Das Viertel ist eine sehr einfache Wohnsiedlung zwischen Autobahn, Eisenbahn und Industriegebiet. Es liegt im Norden des Stadtteils Garath. Gekennzeichnet werden kann das Wohngebiet durch die Straßen Wittenberger Weg und Perleberger Weg. Es handelt sich um ein Gebiet mit überwiegend zweigeschossigem, bereits saniertem sozialen Wohnungsbau. Der überwiegende Teil der Wohnungen wurde bis 1966 als städtische Notunterkunft errichtet. Der Wohnflächenstandard ist extrem niedrig. Im Sozialraum leben 649 Personen. Er stellt damit bezüglich der Einwohnerzahl einen kleinen Sozialraum dar. Die Bevölkerung ist gekennzeichnet durch einen überdurchschnittlichen Anteil an Kindern und Jugendlichen. Der Anteil der Personen über 60 Jahren ist unterdurchschnittlich. Weit über dem städtischen Durchschnitt liegt der Anteil der alleinerziehenden Familienhaushalte. Der Ausländeranteil an der Bevölkerung ist unterdurchschnittlich. Der Sozialraum weist einen sehr hohen Arbeitslosenanteil auf. Ebenso hoch ist der Anteil der Personen, die Leistungen nach dem SGB II erhalten. Über 70% der Kinder in diesem Sozialraum leben in SGB II-Haushalten." Sehr viele der Kinder und Jugendlichen des Viertels besuchen die Alfred-Herrhausen-Schule.

Viele Familien leben hier in der zweiten oder dritten Generation. Es gibt Gärten vor und hinter den Häusern, es gibt zwei Kindergärten, einen Abenteuerspielplatz, zwei weitere Spielplätze, eine Fläche mit Basketballkörben, eine offene Tür. Viele Kinder spielen zusammen draußen auf der Straße. Kinder sind hier wollkommen sagen mir alle die mit denen ich spreche.

Ein Wiesenbereich mit Erhebungen umschließt das Basketballfeld und ein hohes und großes Seilklettergerüst. Dieser Bereich liegt zwischen dem Abenteuerspielplatz und einem der beiden Kindergärten und wird nicht nur zum Spielen genutzt. Die Jugendlichen und Erwachsenen sagen: "Es gibt hier viele Hunde und manche lassen sie einfach vor die Tür und dann liegt auf der Wiese viel Hundekot, so dass die Kinder dort nicht mehr gerne spielen."

Manches gibt es nicht, bzw. nicht mehr. Die Jugendlichen sagen: "Früher gab es hier einen Kiosk." Zum nächsten Geschäft muss man jetzt 10-15 Minuten gehen. Die Firmen rings herum haben keine Kantinen, auch ihre Mitarbeiter müssen weit gehen oder fahren um Mittags ein Brötchen kaufen zu können.

Die Jugendlichen sagen: "Hier gibt es gute Menschen. Die erkennt man daran, dass sie draußen sind. Sie sind oft vor Ihren Häusern. Die Fenster und Gardinen sind geöffnet." Die anderen, die "Schlechten" erkenne man an den geschlossenen Fenstern und zugezogenen Gardinen.

Nach vielen Gesprächen wird deutlich, es sollte auf den angelegten Hügeln einen gemeinsamen Raum geben. Es muss ein besonderer Ort sein, ein schöner und ein offener, der mit den Menschen die im Viertel leben zusammen erdacht ist. Die Jugendlichen der Alfred-Herrhauesen-Schule haben Erfahrung mit Kochen und Catering. Es sollte dort manchmal gute Suppe geben. Es sollte ein Ort sein, wo man gern zusammen ist und manchmal isst. Die Qualitäten der Menschen im Viertel, ihre Geschichte, das was sie sind und was sie sich wünschen sollte dort sichtbar sein.

Um das Viertel herum ist eine Vielzahl von Betrieben angesiedelt. Viele betrachten die Bewohner des Viertels mit Sympathie. Andere sagen: "Mit denen wollen wir nichts zu tun haben." Aber auch diese sagen, nachdem sie von der keimenden Idee eines Cafés hören: "Da gehe ich eigentlich nicht hin. Aber wenn es dort mittags Suppe gäbe. Das wäre etwas anders."

Das Gebäude, der Ort ist wichtig, er ist Mittel zum Zweck einer gemeinsamen Mitte durch die und aus der heraus man sich zeigen kann, heraustreten kann, zu der man kommen kann. Wesentlich ist die Kooperation mit der Schülerfirma der Alfred-Herrhausen-Schule und einem Träger vor Ort um das Café als genossenschaftlich betriebenen Integrationsbetrieb zu führen.

Pablo Molestina, Dekan der Peter Behrens School will sich zusammen mit seinen Studierenden an der Konzeption und dem Bau beteiligen. Die Städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf, Vermieterin der Wohnhäuser des Viertels, sieht die Idee eines künstlerischen Projekts positiv. Sie wird das Vorhaben in jeder ihr möglichen Beziehung unterstützen. Die Chancen für eine erfolgreiche Umsetzung eines Betriebes stehen gut. Der Landschaftsverband Rheinland sucht Projekte, die schwer vermittelbaren Jugendlichen eine Chance bietet und wird das Vorhaben beraten und Unterstützen.

Durch die gemeinsame Arbeit von der Planung bis zum Bau und dem Betrieb in allen Bereichen und Phasen des Projekts wird es das Gemeinschaftswerk aller Beteiligten. Jede(r) wird die Möglichkeit haben, mit dem eigenen Beitrag den Reichtum des wachsenden Projekts zu vermehren. Das Projekt lebt nach innen und außen dadurch, dass Eigenes zum Reichtum der Gemeinschaft und der Gesellschaft beiträgt.

der Brunnenstein

Plakat um das Modell zu erläutern

Der Bezirk 10 beschließt 2014 den Entwurf von Dezmi und Joel umzusetzen.
Für das Bürgerfrühstück fertigt Jo Meyer ein Modell im Maßstab 1:40.

Konstruktion
Der schiefe Natursteinpfeiler ist auf der rechten Seite neben dem Brunnen und zeigt nach vorn. Der Steinkopf ist auf Augenhöhe montiert. Der Pfeiler muss gut fundamentiert sein. Der Steinmetz empfiehlt Basalt.
Auf dieser Stele soll die Geschichte des Steinkopfs graviert sein. Unsere Namen sollen auf einer Metallplakette auch dort stehen, an der anderen Seite. Der abgestellte, lange Stein soll um 90 Grad gedreht werden, dann kann man ihn als Bank benutzen. Drumherum soll so wie bei den anderen Steinen Pflaster sein.
Aus dem alten Stein wird eine Steinbank werden, die schön aussieht. Die Bank ist dann 40 cm hoch, 55 cm tief und 260 cm lang.

“Es ist schön dass es im Zentrum von Garath einen Brunnen gibt, aber er ist jetzt etwas langweilig. Er wird im Sommer von Kindern genutzt. Leider ist das Wasser oft verdreckt. Wir fänden es gut, wenn der Brunnen schöner wird und das Wasser immer sauber ist. Wir wollten den Brunnen gerne verändern, so, dass es zu ihm passt, aber etwas interes-santer aussieht. Diese alten geschichtlichen Steine können wir dazu mit integrieren. Wir möchten die Steinköpfe hinzufügen, die jetzt daneben liegen, damit die Leute in Garath etwas ansehen können. Es sollte deutlich werden woher die Steine kommen. Wir haben mit allen geredet, die an der jetzigen Planung beteiligt waren um eine gute Übereinkunft zu erreichen. Eigentlich wollten wir den Brunnen ganz oval machen. Dann haben wir erfahren, dass wir damit die Menschen kränken würden, die ihn sich ausgedacht haben.

Deswegen haben wir überlegt: Das Wichtigste an unserer Idee ist, dass der Stein mit dem Gesicht nach vorn auf einer hohen schiefen Steinsäule steht. Man kann dann das Gesicht sehen. Die schiefe Säule und der Stein werden rechts von dem Brunnen stehen. So wie auf unserem Modell.”

Dezmi und Joel